Das deutsche Galoppjahr 2024 endet wie es begonnen hat - mit einem Sieg von Jockey Thore Hammer-Hansen. Der 25-jährige Däne hatte im Januar auf der Galopprennbahn in Dortmund-Wambel den Grundstein für sein erstes Jockey-Championat gelegt und am Sonntag holte er sich mit dem vierjährigen Quendolino hochüberlegen den 74. Sieg des Jahres in Deutschland. „Einen leichteren Sieger hatte ich wohl die ganze Saison über nicht“, sagte Hammer-Hansen, der versprach, auch in den kommenden Wintermonaten in Dortmund mitreiten zu wollen.
Für 2025 kündigte der Geschäftsführer des Dortmunder Rennvereins, Oliver Sauer, wie schon in diesem Jahr vier Grasbahn-Renntage und zehn Veranstaltungen auf der Sandbahn in den Wintermonaten an. „Es ist phänomenal, wie sehr die Galopper-Gemeinde zusammenhält, dass dieser Sport so überleben kann.“
Champion mit Humor: „Nur im Kreis reiten“
„Champion zu werden ist der Traum eines jeden Jockeys, deshalb macht man den Beruf“, betonte Hammer-Hansen bei der stimmungsvollen Championatsehrung. Er bedankte sich bei Besitzern, Trainern und seinem Agenten, der ihm die Ritte vermittelt, humorvoll bedankte. „Ich musste eigentlich nur draufsitzen und im Kreis reiten.“
Die meisten Champions standen wie Hammer-Hansen bereits frühzeitig fest, doch bei den Nachwuchsreitern war es ein spannender Zweikampf bis fast zum Schluss. Dank seines Erfolges mit Lion Hunter im Ausgleich III über 1.700m schraubte der Italiener Andrea Ricupa am Finalsonntag seine Siegzahl auf 24 Siege nach oben - uneinholbar für seinen Verfolger Senan MacRedmond, der in diesem Rennen mit Newkidontheblock Zweiter wurde.
Im Ausgleich IV über 1.800m danach gelang MacRedmond mit dem schon neunjährigen Asaaleeb zwar noch der 21. Sieg der Saison, doch Ricupa war nicht mehr einzuholen. „Das war mein erstes Jahr, das war sehr schön - mit viel Arbeiten und Lust zu lernen, hat es geklappt“, sagte Ricupa, der Auszubildender von Trainer Andreas Suborics in Köln ist.
Zwei Siege für Lili-Marie Engels
Am erfolgreichsten im Sattel war am Sonntag aber Lili-Marie Engels, die zwei Siege einfahren konnte. Zuerst gewann sie mit Company Keeping einen Ausgleich IV über 1.200m für Trainer Frank Fuhrmann und später mit dem sechsjährigen Night Ocean für Trainerin Sarah Weis im Ausgleich III über 2.500m. Während Company Keeping favorisiert war, sorgte Night Ocean im kleinen Fünfer-Feld mit einer Siegquote von 11,0:1 für eine große Überraschung.
Die Champions 2024 im Überblick:
Trainer: Peter Schiergen (53 Siege), Besitzertrainer: Romy van der Meulen (13), Jockey: Thore Hammer-Hansen (73), Nachwuchsreiter: Andrea Ricupa (24), Amateurreiterinnen: Nina Baltromei (20), Amateurreiter: Kevin Braye (3), Besitzer: Eckhard Sauren (535.560 Euro Gewinnsumme), Züchter: Stiftung Gestüt Fährhof (875.597 Euro).
Der Wettbewerb um die deutschen Meister-Titel wird bereits am kommenden Sonntag fortgesetzt. Am 5. Januar wird in Wambel der erste Renntag 2025 ausgetragen. Der Geschäftsführer des Dachverbands Deutscher Galopp, Daniel Krüger, warb in Dortmund für den persönlichen Rennbahnbesuch: „Ich kann jedem nur empfehlen, auf die Bahn zu kommen, auch im Winter. Einfach einen Pullover mehr anziehen und es genießen. Der Galoppsport ist der Sport für Kumpel und Könige!“